Eine Liebesgeschichte von T. I. - M. A.
Es war in Marokko (Nador) die Hochzeit seiner Cousine, zu der ich eingeladen wurde. Ihn hatte ich zuvor noch nie gesehen. Doch als ich ihn zum ersten Mal am Henna - Abend seiner Cousine gesehen hatte, gefiel er mir.
Es geschah um mich. Ich konnte es nicht lassen, ihn mir anzuschauen. Er war damals allerdings noch 17 Jahre alt und ich selbst 20 Jahre alt. Deswegen hielt ich es für nicht richtig, auf ihn zuzugehen. Zum Anderen auch, weil er mein Verwandter 3. Grades ist.
Irgendwann war die Henna - Feier zur Morgendämmerung abgeklungen. Meine Mama und ich gingen nach Hause.
Kleine Anmerkung: Die Hochzeit wurde nur ein 5 Minuten - Fußweg entfernt vom Haus meines Vaters gefeiert.
Schließlich kamen wir zu Hause an. Meine Mama zog sich in ihrem Schlafzimmer zurück. Also war ich alleine. Deswegen nutzte ich die Gelegenheit, heimlich eine Duaa zu machen. Diesen Wunsch wollte ich nicht unbedingt meiner Mama auf die Nase binden. Ich sagte vom ganzen Herzen: „Ya Allah hoffentlich heiratet er mich!“
Bei der Großen Hochzeitsfeier habe ich ihn mir auch die ganze Zeit angeschaut.
Die Hochzeit ging zu Ende. Meine Hoffnung ihn tatsächlich jemals heiraten zu dürfen, gab ich auch auf. Diese Erfüllung war für mich persönlich quasi unmöglich. Denn ich persönlich fiel ihm nicht auf.
Zurück in Deutschland entschloss ich mich, dass ich mich vor einer möglichen Heirat erstmal persönlich weiterentwickeln muss. Ich wollte meine Träume realisieren und unabhängig werden, damit ich mich später nur auf den „Ehemann in Spee“ konzentrieren konnte.
Viele Männer hatten das Interesse mich heiraten zu wollen. Jedoch bekam ich immer bei solchen Anfragen, schon bei der einfachen Begrüßung ein schlechtes Bauchgefühl. Das ging von meinem 21. Lebensjahr bis zum 34. Lebensjahr.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich 15 Jahre danach kurz vor meinem Studienabschluss an Ashura die Surat Al Baqara innerhalb der zwei Fastentagen von Ashura zum Rezitieren aufgeteilt hatte.
Ich wünschte mir, dass ich endlich den Ehemann bekomme, bei dem ich ein angenehmes Bauchgefühl habe.
1 Woche später flog ich zur Hochzeit meines Cousins (1. Grades) nach Marokko in Nador. Auf der Hochzeitsfeier ließ ich wortwörtlich beim Tanzen mit meinen Geschwistern und Cousinen die Sau raus. Ich war einfach die fröhliche Person, die ich ansonsten auch immer war.
Meiner damals Noch - nicht - Schwiegermutter und meiner Noch - nicht - Schwägerin gefiel meine Art. Ich wusste allerdings nicht, dass sie auf Brautschau für ihren Sohn bzw. Bruder waren. Ich muss auch ehrlich eingestehen, dass ich diesen Mann auch schon längst nicht mehr in Gedanken hatte.
Unmittelbar nach der Hochzeit flog ich zurück nach Deutschland und der Alltag hat sich wieder in meinem normalen Leben eingeschlichen. Weil ich auch immer meine Gebete einhalten und verrichten wollte, habe ich mich für das Gebet Ischa ´a vorbereitet. Meine Schwester, die sich immer noch in Marokko aufhielt, rief mich heimlich an. Sie fragte mich total außer sich vor Freude: „Rate mal wer zu Mama gekommen ist, um um deine Hand anzuhalten?!“. Ich dachte nur, oh nein schon wieder so ein Idiot!!. Meine Neugier konnte ich nicht beherrschen und fragte danach, wer es wohl sei. Meine Schwester antwortete mir nur: Dieser Sohn von unserer Großcousine. Meine Reaktion: „Wow, sag ihr JA!!“
In dem Moment hatte ich tatsächlich ein sehr angenehmes Bauchgefühl. Meine Mama kam nach Deutschland und ich nervte sie nur noch damit, meiner zukünftigen Schwiegermutter die endgültige Entscheidung mitzuteilen. Unser erstes Treffen war dann nach unserem offiziellen Eheversprechen.
Ich versuche mal die Gefühle zu beschreiben. Aber für mich waren die ganzen Gefühle im Übermaß.
Meine Augen waren auf einmal mit Tränen befüllt, als ich ihn das erste Mal sah. Ich habe am ganzen Körper gezittert und meine Stimme gab ihren Geist auf. Bei dem Treffen bekam ich deswegen kein Wort mehr raus. Ich hatte total die Schmetterlinge im Bauch. Aber mir kamen die Schmetterlinge wie Flugzeuge vor, die gegeneinander crashten! Meine Knie zitterten auch beim Sitzen und mich überfluteten diese Emotionen, dass ich beim Treffen kurz davor war zu weinen. Es war pures Glück, das ich empfand. Mein damals Frischverlobter bemerkte, dass ich kein Wort rausbekam und dass ich aufgeregt war und mich verliebt habe. Er umarmte mich flüchtig und versuchte mich zu beruhigen, mit einem schmunzeln.
Er sagte mir beim Telefonat danach, dass er sich auch in dem Moment in mich verliebte. 3 Wochen später waren wir beim Adoul in Marokko schon verheiratet worden. In der 4. Woche nach der standesamtlichen Heirat feierten wir unsere Pre-Wedding-Feier.
Jetzt haben wir seit 2,5 Jahren unsere Hochzeit gefeiert und ich sage dass ich jetzt immer noch glücklich bin und er ähhhhm …. verheiratet. 🤪
Ich bereue keine Minute mit ihm verheiratet zu sein.