Presse

Verfasserin: Antonia Dittrich

Main - Spitze, Ausgabe vom 15.08.2023


Start-up für orientalische Events in Rüsselsheim gegründet


Rüsselsheim. Ihre Augen leuchten, wenn Yamna Al Hammouti - Infad aus Rüsselsheim von traditionell, orientalischen Hochzeiten spricht. Schon als Kind wollte die heute 40-jährige Deutsch-Marokkanerin in der Hochzeitsbranche als Planerin arbeiten. Nun hat sie den Schritt gewagt und ihr eigenes Start-up „Orient Wedding“ (orientalische Hochzeit) gegründet. Das Start-up ist eine Tauschbörse für orientalische Hochzeitskleider, Brautschmuck und traditionelle Instrumente, die bei einer marokkanischen oder allgemein orientalischen Hochzeit nicht fehlen dürfen. Yamna ist die Vermittlerin - wie eine Immobilienmaklerin, wie sie sagt - und stellt die Kleider, Brautschmuck und Instrumente auf ihrer Webseite zur Verfügung.


Eine Tauschbörse für orientalische Hochzeiten


Wenn einer Kundin ein angebotenes Kleid gut gefällt, dann geht Yamna auf die Anbieterin zu, die das Kleid ausleiht, und kümmert sich darum, dass das Kleid zur Kundin geliefert wird. Der Gedanke dahinter: Nachhaltigkeit und Kosten sparen für Brautpaare aus Marokko oder anderen orientalischen Ländern, die in Deutschland leben. Denn die Brautpaare müssen bisher unter anderem für traditionelle Gewänder und Brautschmuck in ihr Heimatland fliegen und es von dort teuer importieren. Nach der Hochzeit verstauben die Kleider und der Brautschmuck oft bei den Besitzerinnen - und werden nicht mehr gebraucht.


„Auch Brautschmückerinnen kaufen ihre Güter oft im Ausland“, sagt Yamna. Hier möchte sie mit ihrem Start-up dafür sorgen, dass die Brautschmückerinnen im Rhein-Main-Gebiet ihre Güter untereinander tauschen können. „Ich vermittle dann zwischen ihnen. So müssen sie sich nicht immer die neuesten Güter kaufen“, sagt sie. Yamna möchte die Menschen dazu bringen, dass sie weniger Geld für den Import investieren müssen und somit mehr Geld für das allgemeine Hochzeitsbudget haben. Diejenigen, die Hochzeitsgüter zu vermieten oder zu verkaufen haben, können diese über ihr Start-up anbieten und somit Geld verdienen. Auf Yamnas Webseite werden die Güter dann deutlich günstiger angeboten, als wenn Brautpaare sie neu kaufen würden, sagt sie. Über eine Kaution wird abgesichert, dass die Kleidung und der Schmuck, der vermietet wird, unbeschadet wieder bei der Besitzerin ankommt.


Das Start-up steht noch am Anfang, mit ersten Angeboten


Noch ist sie am Anfang ihres Start-ups, seit Kurzem ist die Website live und erste Angebote stehen zur Verfügung. Sie selbst kümmert sich um das Marketing, die Vermittlung der Güter an Kunden und schreibt noch für den dazugehörigen Blog. Denn ihre Dienstleistung ist nicht nur für die Vermittlung der Gegenstände, sondern einerseits, welche Papiere bei den Botschaften und ausländischen Standesämtern gebraucht werden - unter anderem für Marokko und Algerien. Andererseits schreibt Yamna Hochzeitsideen und Empfehlungen auf, als Inspirationsquelle für andere. „So versuche ich alles, was mit orientalischen Hochzeiten zu tun hat, zu verbinden“, sagt sie. Denn: „Ich möchte ein Bindeglied zwischen dem Orient und der westlich geprägten Welt sein“, sagt sie.


Der Weg zum Start ihres Unternehmens war lang: Bereits 2021 meldete sie das Start-up an. Corona kam dazwischen. In der Zeit konnte sie allerdings ihre Marke schützen - und das eigenständig ohne Hilfe, nachdem ein Anwalt sie zuvor übers Ohr gehauen hatte, erzählt sie. In diesem Jahr sind Yamna und ihr Mann, der sie mit dem Start-up unterstützt, bereit, dass aus dem Traum eine Realität wird.



Share by: